Mantrailing ein toller Freizeitsport für den Foxterrier

Text und Bilder unterliegen dem Urheberrecht Fotos Armitter, Haitz

Mantrailing ein toller Freizeitsport für den Foxterrier
3,2,1 – Wir kommen!

Mantrailing ist eine Form der Nasenarbeit, die in den letzten Jahren immer populärer geworden ist. Ursprünglich stammt sie aus der klassischen Polizeihundearbeit und der modernen Rettungshundearbeit, in der der Bereich Mantrailing vor über 10 Jahren aufgenommen wurde.

Das Mantrailing fasziniert heute immer mehr Halter von Familienhunden. Es dient als sinnvolle Freizeitbeschäftigung zur Auslastung und Kopfarbeit des Hundes und macht Mensch und Hund unglaublich viel Spaß. Riechen können alle Hunde, daher ist es für Hunde jeder Rasse geeignet.

Sicherlich gibt es Hunderassen, denen diese Arbeit mehr in die Wiege gelegt wurde, als anderen, letzten Endes ist es aber der Spaß der zählt. Den Foxterrier kann man mit zu den besten Familienhunden aufzählen, die diese Art von Suchspiel lieben und zum Teil in Perfektion und mit Leidenschaft ausleben.

Foxterrier lieben es, kognitiv gefordert zu werden, mit ihrem Menschen gemeinsam etwas zu erleben und kontrolliert „jagen“ zu dürfen, denn im
Grunde genommen ist Mantrailing eine Form der Jagd, nur mit vom Menschen bestimmten Spielregeln. Also, was gibt es Schöneres, als das, was einem genetisch in die Wiege gelegt wurde, auch ausleben zu dürfen.

Die Hunde lernen bei dieser Form der Nasenarbeit anhand eines spezifischen Geruchsträgers (z.B. Schal, Handschuhe) einer bestimmten Person, die Spur speziell dieser Person aufzunehmen und diese zu finden.

Die sogenannten Trails (=Geruchsspur) können durch Wälder, Parks, Wohnsiedlungen oder sogar durch den Stadtbereich verlaufen. Der Hund wird dabei immer an der Leine von seinem Besitzer geführt.

Der Hund orientiert sich beim Mantrailing an dem spezifischen Geruch des Menschen. Dieser verliert nämlich permanent Geruchspartikel. Die Partikel sind so individuell wie ein Fingerabdruck. Dadurch ist es für den Hund möglich, aus den vielen Gerüchen, die er in seiner Umwelt wahrnimmt, diesen einen, speziellen Geruch herauszufiltern.

Die Partikel segeln zu Boden, verfangen sich in Büschen, an Bäumen, an Hauswänden oder Hecken. An einem windigen Tag können die Partikel auch weiter fortgetragen werden und an einem Tag, an dem es sehr stark regnet, können sie auch weggespült werden. Entscheidend ist auch die Trockenheit oder besser die Feuchtigkeit. Wenn der Boden feucht ist, bleiben die Partikel dort besser haften, als auf staubtrockenem Boden.

Man stellt sich einfach mal eine Küchenarbeitsplatte vor, die nass ist. Wenn man Mehl darüber streut und pustet, dann sieht man, wie die Partikel haften bleiben. Wenn man das nun mit einer trockenen Küchenarbeitsplatte macht, sieht man, wie viel weiter sich die Partikel verteilen und weniger gut haften bleiben.

Das Gleiche könnte man jetzt auch einfach mal im Wohnzimmer probieren, wo man in der Regel verschiedene Untergründe hat, Schrankecken und der Faktor offenes Fenster noch dazu kommt. Doch das ginge jetzt zu weit und gäbe eine zu große Schweinerei.

Damit man den Hund dazu bringt, der Spur einer bestimmten Person überhaupt zu folgen, nutzt man Motivatoren. Das können z.B. einfach eine geliebte Bezugsperson, Spielzeug oder heiß geliebte Leckerchen sein.

Man muss für jeden Hund individuell herausfinden, für was er gerne arbeitet. Die sich zu versteckende Person (Runner) spricht den Hund immer wieder freundlich an, ruft ihn beim Namen oder bietet ihm Futter/Spielzeug an, während sie sich immer weiter entfernt.

Dies soll den Hund motivieren, der Person zu folgen, um seine „Beute“ zu bekommen, welche er sich natürlich immer wieder holen darf. Zeigt der Hund nach mehreren Wiederholungen bereits, dass er gewillt ist, der Person zu folgen, verschwindet diese nun nach ein paar Metern aus dem Sichtfeld des Hundes und wartet hinter einem Versteck darauf, dass der Hund bei ihr ankommt.

Jetzt bekommt der Hund seine heiß geliebte Belohnung.

Der Hund lernt nun sehr schnell, dass er der Person folgen muss, um an seine Beute zu gelangen. Hat der Hund nun den Dreh raus, dass er der weglaufenden Person folgen soll, beginnt man bereits am Start, dem Hund den Geruchsgegenstand zu präsentieren (Tüte mit einem persönlichen Gegenstand des Runners) und schickt ihn der Person hinterher.

Nach und nach entstehen nun die Verknüpfungen im Kopf des Hundes, dass der Geruch in der Tüte zu der Person gehört, die er finden soll und dass man diese Person am schnellsten findet, indem man seine Nase einsetzt.

Natürlich geschieht dies alles nicht an einem Tag sondern der Hund lernt von Training zu Training die Spur besser zu lesen und baut ebenso Kondition auf, um die Flut der Informationen, die er über die Nase aufnimmt zu verarbeiten,um am Ende an sein Ziel zu gelangen.


Für mich persönlich und meine kleine Foxterrierdame Maggie ist das Trailen ein riesiger Spaß, nach dem Motto nichts muss alles kann.
Maggie liebt es, der Spur einer Person zu folgen. Ihr Talent liegt ihr in den Genen und es hat nicht viel Motivatoren gebraucht um sie davon zu
überzeugen, dass es Spaß macht und die Mühe sich lohnt.

Jagen ist für viele Hunde eine Selbstbefriedigung, die nicht immer das Beutemachen mit beinhalten muss. Beim kontrollierten „Jagen“ aber kann der Hund immer Beute machen und freut sich mit seinem Menschen zusammen über den Erfolg.

Somit ist Mantrailing mit einem Foxterrier eine der empfehlenswertesten Freizeitsportarten.

Hier noch eine kleine Anekdote:
Maggie war ca. 8 Monate alt und wir haben an unseren ersten Mantrailing Kursen teilgenommen. In einer Kursstunde meinte der Trainer zum Schluss, dass er sich nun verstecken wird und wir sollten ihn als Gruppe zusammen mit unseren Hunden suchen. Er hat uns also kurz erklärt, warum wir diese Übung jetzt so machen, wo welcher Hund laufen soll, uns dann noch fix ein Geruchsgegenstand und ein Funkgerät in die Hand gedrückt und weg war er.

Da standen wir nun mit vier Teams und sollten uns auf unsere Hunde verlassen und das anwenden, was wir in den Wochen vorher alles gelernt haben (Leinenhandling, Köpersprache des eigenen Hundes erkennen u.s.w.). Gesagt getan, wir haben also versucht sortiert zu starten. Jeder Hund bekam den Geruch und es ging los.

Eigentlich würde ich jetzt gerne erzählen, dass es ganz wunderbar lief, die etwas schwächeren Hunde ließen sich von den besseren motivieren und leiteten sich gegenseitig. Leider nein! Vielleicht wäre dies der Fall, wenn wir Hundeführer nicht hinten an den Leinen gehangen hätten. Es
war ein heilloses Durcheinander. Wir überholten uns natürlich oder kreuzten unsere Wege, was dazu führte, dass sich die Leinen verknoteten, es ging über Stock und Stein querfeldein.

Wir trailten in einem Waldpark. Natürlich waren wir verunsichert, wo es lang ging und wie es nun so kommen musste, verlor ich bei dem ganzen Durcheinander der Leinen meine Leine und Maggie sauste ab und war nicht mehr gesehen. Ein riesen Schock bei mir. Keine fünf Minuten später meldete sich mit einmal unser Trainer übers Funkgerät und fragte, ob wir uns verlaufen hätten und ob wir jemanden verloren haben.

Maggie ist nämlich schon bei ihm. Da staunten wir nicht schlecht. Die Gruppe brauchte dann zwar noch eine Weile, aber wir haben den Trainer dann auch gefunden. Ich war echt beeindruckt von meinem kleinen Foxterriermädchen und natürlich mächtig stolz auf ihre Leistung. Mittlerweile ist Maggie 9 Jahre und wir trailen immer noch mit Leidenschaft.


Meine Daten: Janine Armitter, 39 Jahre, verheiratet, 2 Kinder.
Hund: Maggie -> Xana von den Färberfelsen, 9 Jahre


Teil 1 Allgemeines
Teil 2 Begleithundeprüfung
Teil 3 Mantrailing
Teil 4 Agility
Teil 5 Dog Dance
Teil 6 Fährtenhundprüfung

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