Informatives zum Rassestandard Foxterrier

Wir bedanken uns recht herzlich bei Mr. Dan Kiedrowski, USA und dem Fox Terrier Club in England, Mrs. Frances Winfield, für die Erlaubnis zum Nachdruck der Serie „Terrier Type“.

„Die Frage des Typs“ wurde aus einer Artikelserie, geschrieben von Dan Kiedrowski, zusammengetragen. Dan Kiedrowski ist ein bekannter Enthusiast von Terriern in den USA und der Herausgeber des ebenso bekannten „Terrier Type“ Magazins, in dem die Original-Serie veröffentlicht wurde.

Diese Artikel repräsentieren die individuelle Sicht des Typs, und die amerikanische Sicht der Dinge wie Dan Kiedrowski in Teil II anmerkt, jedoch enthalten diese Artikel so viel „Wahrheit“ (merit) und so viele hilfreiche Erklärungen und Diagramme, das es uns angebracht erschien diese Serie zu veröffentlichen.

D E R   F O X T E R R I E R
Die Frage des Typs
Von Dan Kiedrowski

Entnommen aus dem englischen F.T.C. Jahrbuch 2001
Übersetzt von L. Lehn und S. Haitz
Copyright Dan Kiedrowski


Vor Jahren, als die Foxterrier ihre Glanzzeit hatten, diente die Hunde-Ausstellung (show) als eine Art Testfeld, wo die Züchter ihre eigenen Exemplare züchteten und vorstellten, wobei sie jedes mal ihre Besten entsandten, um mit den Besten anderer Züchter zu wetteifern.

Der Ausstellungsring war ein Platz, an dem die Züchter ihren eigenen Erfolg mit dem anderer vergleichen und mit ihnen in Konkurrenz treten konnten. In jenen Tagen wurde auf das VERGLEICHEN und MITEINANDER WETTEIFERN der gleiche Nachdruck gelegt, aber so ist es heute nicht mehr.

Viel zu viele Aussteller betrachten heutzutage den Show-Ring als einen Ort, zu dem sie nur solche Tiere (wörtlich: Ausstellungsstücke) schicken, die eigentlich „unschlagbar“ sind, wobei die Motivation eine lange Liste von Spitzen-Gewinnern ist.

In den meisten Fällen sind diese guten Exemplare nicht das Produkt ihres eigenen Zucht-Programms.

Diese vorherrschende Einstellung führte dazu, das besondere Leute erforderlich wurden, die das Talent hatten, Foxterrier nur im Bestzustand vorzuführen: berufsmäßige Hundeführer (handler). Ihr besonderes Geschick beim Trimmen und ihre Fähigkeit, Hunde besonders vorteilhaft vorzuführen, hätte den Züchter-Ausstellern als Wegweiser dienen sollen, um ihnen zu zeigen, wie gut ihre eigenen Hunde vorgeführt werden können.

Das ist aber leider nicht immer der Fall gewesen, und das Ergebnis war, das die Züchter, die sich die Zeit nicht nehmen wollten, ihre guten Hunde auf die Höhe der Perfektion zu bringen, so dass sie unter den gleichen Voraussetzungen mit den „Berufshundeführern“ konkurrieren konnten, bald das Interesse verloren.

Wenn man, wie ich, glaubt, daß das Züchten wieder zurückfinden kann in die herrliche Zeit der Zwanziger, dann ist dieser Aufsatz über TYP in der Hoffnung verfaßt worden, das der Züchter-Aussteller wieder „vergleichen und wetteifern“ kann, wobei beides gleichwertig nebeneinandersteht.

Der Umstand, das in all diesen Jahren in England ebenso wie in Amerika es immer ein paar Aussteller gab, die der Herausforderung durch die Berufsmäßigen (berufsmäßige Hunde-Vorführer) widerstanden und „ihren Teil erhielten“, ist Grund genug für die Annahme, das andere das auch können.

Obgleich Websters Ungekürztes Wörterbuch eine lange Liste von Definitionen für das Wort TYP gibt, kann es eingegrenzt werden auf „ … das Kennzeichen, das Merkmal oder der Eindruck von etwas; ein Modell, Standard, beispielhaft; bei Tieren: die Kombination von Charakteristika, die für einen speziellen Gebrauch zweckdienlich sind…“

Aber auch diese Beschreibung läßt noch Raum für eine Zahl von Variablen, was uns zur Wurzel des Problems bringt … warum die Frage des TYPS beim Züchten von reinrassigen Hunden schon immer so umstritten war.

Beim Züchten von Foxterriern ist der Begriff TYP nicht weniger umstritten als in jedem anderen Gebiet.

Viele Züchter und Richter scheinen das Wort TYP begrenzen zu wollen auf die Beschaffenheit des Kopfes und den Ausdruck bei einem bestimmten Tier, wobei sie von der Annahme ausgehen, das hier das Hauptgewicht im Charakter der betreffenden Zucht liegt.

Es ist jedoch offenkundig, das TYP nicht beschränkt ist auf die Eigenschaften des Kopfes, wenn man sich die Zeit nimmt, die Zahl der Champion miteinander zu vergleichen, die jährlich in Vollendung präsentiert werden, oder wenn man eine vergleichende Bewertung der einzelnen Tiere vornimmt, die bei jeder Sonderschau (specialty) ausgestellt werden können.

Das wurde mir ziemlich klar bestätigt, als es vor kurzem bei einer Specialty ganz offentsichtlich war, das jeder der sechs Glatthaar-Champions der Ausstellung mit Leichtigkeit das Prädikat „„Bester seines Typs“ erhalten könnte. Sie waren deutlich ganz verschieden, und es war die schwierige Aufgabe (die Pflicht) des Richters die Wahl zu treffen, welches der beste Foxterrier war, nicht welchen von diesen unterschiedlichen Typen er vorzog.

Natürlich ist das schwer, weil die „Vorliebe“ (die Bevorzugung) noch immer die Entscheidung der Richter beeinflußt hat, wie es auch immer beim Züchter der Fall sein wird. Das Ziel ist es dann, unseren Zucht-Standard in höherem Maße zu interpretieren zu versuchen, so das die Zukunft die Unterschiede im Typ nicht ganz so auffällig zu sein brauchen.

Für viele Züchter beschränkt sich der Begriff TYP oft auf die äußeren Eigenschaften, die von demjenigen, der den Hund ausstellt, „angewendet“ (richtiger: angebracht) werden.

Da der Drahthaar-Fox (und in gewissem Maße sogar Glatthaar-Foxe) getrimmt werden, ist es möglich in recht hohem Maße den Typ des Tieres zu „beeinflussen“. In diesem Fall haben unsere talentierten berufsmäßigen Hundevorführer im Laufe der Jahre stark den Stil beeinflußt, in dem unsere Rasse präsentiert wird.

Sehr häufig zeigen diese gleichen Handler unter Umständen Foxterrier von ganz verschiedenen Blutlinien und daher differierender Typen, aber ihr „Stempel“ springt in die Augen, und damit „verschwindet“ ein Großteil des Typ-Unterschieds, der sonst deutlicher hervortreten würde.

Sein Talent fürs Trimmen und für die Präsentation ändert in keiner Weise den tatsächlichen Typ oder den Bau seines Schützlings, aber es bleibt doch die Tatsache bestehen, das der Hund ein Typ zu sein „scheint“, der der Vorliebe des Handlers oder des betreffenden Ausstellers am nächsten kommt.

Es gibt kaum einen Zweifel, das ein Drahthaar-Fox, der zuerst von seinem Züchter und Monate später von einem Handler vorgeführt wird, von den meisten Richtern, die ihn in beiden Fällen beurteilen, vermutlich nicht wiedererkannt wird. Hat sich der Hund verändert?

Natürlich hat er das, aber seine äußerlichen Merkmale haben nur einen anderen „Stempel“ bekommen … der Hund ist im wesentlichen der gleiche. Das ist einer der vielen Gründe, weshalb das Richten im Ring (ringside judging) alles andere als richtig sein kann, und Kommentare/Bemerkungen über ein bestimmtes Tier sollten bis nach einer genauen Untersuchung desselben zurückgestellt werden.

Aber die Frage ist hier das Erkennen und Kenntlichmachen des korrekten Typs, unabhängig von diesem „individuellen Stempel“ der dem Foxterrier von seinem Handler gegeben wird, sei dieser nun berufsmäßig oder nicht.

Die letzten Verschönerungsgriffe, die an einem Hund beim Vorführen vorgenommen werden, berühren den „Typ“ nicht, den wir züchten.

Was ist dann der richtige Typ (correct type) bei einer Zucht, und welches sind ein paar Abweichungen, die offensichtlich sind? Typ kann nicht begrenzt werden auf irgendeinen einzelnen Teil des Foxterriers, da Variable in allen Gebieten seiner Anatomie auftreten. Und alle diese Variablen werden heutzutage gezüchtet und ausgestellt, und Alle finden eventuell ihren Weg in den Winners Circle (den Kreis der Gewinner) irgendwann.

Oft sieht sich ein Richter so vielen Typen gegenüber wie Hunde im Ring sind, und es ist sein Job, das Einzeltier herauszusuchen, bzw. zu wählen, dessen Eigenschaften denen am nächsten kommen, die in unserem Standard of Perfection festgelegt sind. Jedoch muß dieser Richter diese geschriebenen Worte interpretieren, und wie alles, das auf eine individuelle Interpretation angewiesen ist, gibt es hier keinen „absoluten Wert“.

Wenn man also nicht einverstanden ist, so sollte man es gründlich überlegen, ob man damit anfangen will, diesem Richter sein Grab zu schaufeln; vielleicht liegt der einzige Unterschied darin, das seine Vorstellung von „Typ“ von der anderer abweicht.

Diese Eigenart des Richtens wird noch deutlicher, wenn ein Züchter-Richter bei einer Specialty (Sonderschau) eine große Zahl von Tieren in Angriff nehmen soll. Dann wählt er häufig solche Tiere, die die Eigenschaften aufweisen, die er bei seinen eigenen Tieren am schwersten in den Griff bekommt. Hat er Schwierigkeiten mit einer guten Hinterhand, so achte man darauf, wie er Hunde bewertet, die auf diesem Gebiet vorzüglich sind.

Da viel zu wenig Züchter die seltene Gabe „ein Auge für einen Hund“ haben, d. h. die Fähigkeit, die Eigenschaften eines Hundes mit einem Blick zu erfassen, müssen wir durch Erfahrung und ständiges Studium lernen, wie die Charakteristika eines Hundes zu bewerten sind. Hinzu kommt, das Neulinge (und viele die nicht ganz so neu sind) oft in zwei Fallen geraten, was ihren Erfolg beeinträchtigt.

Die eine ist dieses selbstzufriedene, rosenrote Erglühen, bekannt als „Zwinger-Blindheit“, die andere eine oberflächliche und gewöhnlich kurzlebige Überheblichkeit, die zu einer bösen Krankheit führt, dem „Suchen nach Fehler“ „Richten von Fehler“.

Der vernebelte Blick der Zwinger-Blindheit preist die eigenen Hunde und findet gleichzeitig bei Hunden anderer Leute „alle Fehler“.

Wenn dieser Aufsatz einen Wert haben soll, dann müssen die Züchter zu der Meinung gelangen, das ihnen so wenig wie möglich „Zwinger-Blindheit geboten werden darf, und die Idee des „Fehler-Findens“ muß so gut wie vergessen werden.

Auch wenn in diesem Aufsatz der Versuch gemacht wird, die verschiedenen, jetzt gezüchteten Typen zu behandeln, so soll doch das betont werden, was in der Meinung des Verfassers nach dem Standard of Perfection am richtigsten ist und ihm am nächsten kommt.

Das muss die Leitidee sein, wenn Einheitlichkeit unser Ziel ist.

Copyright Dan Kiedrowski
Gerhard Haitz

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